Im November 2012 geht ZELA nach 2 1/2 Jahren im Wasser erstmals wieder auf den Slip.

Etwas ramponiert sieht unser Traumschiff aus, als wir im November in die Werft gehen. ZELA braucht dringend ein paar Schlag Farbe!

Vor so viel Bewuchs staunen sogar die Mitarbeiter der Werft. Noch mehr staunen sie, als sie hören, dass wir nur mit 3/4-Kraft noch gute 6 Knoten gelaufen sind!
In dieser Werftzeit wollen wir den Ruderkoker überholen.
Es hilft nichts. Um von oben an die Stelle heranzukommen, muss im Heck vorübergehend das Deck heruntergenommen werden.
Stück für Stück wird die Baustelle immer größer. Ein Phänomen, das uns bei ZELA bereits bekannt vorkommt!
Dezember 2012:

Die Minustemperaturen halten uns bei den Farbarbeiten auf. Nur langsam kommen wir am Bug mit dem Antifouling weiter.

Der Blick von oben ins Achterschiff: die Eisenkonstruktion, die die Spanten zusammenhält ist fertig.

Fast alle neuen Spanten sind drin. Ohne das Deck noch ein ungewohnter Anblick, aber ZELAs schöne Rundungen sind bereits gut erkennbar.

Das Loch für den Ruderschaft. Hier kommt noch ein Rohr rein und von aussen eine Eisenplatte dagegen. Die ersten Nähte im Überwasserschiff sind auch bereits kalfatet und verspachtelt. Ein ganz anderer Anblick als noch einen Monat zuvor.
Kurz vor Weihnachten:
Januar / Februar 2013:
Die Werftarbeiten sind fast abgeschlossen. ZELA schwimmt wieder.
Im Mai endlich können wir auf ZELA die neue Saison beginnen: Zuerst machen wir das Oberdeck für unser jüngstes Besatzungsmitglied kindersicher.
Dann können die Arbeiten beginnen:
Ansonsten schaffen wir diesen Sommer nicht mehr sehr viel – ZELA ist in Babypause.
Am 08. September ist es dann soweit: Lars ist da! Datenblatt Lars
Anfang Oktober können die Arbeiten an Bord wieder weitergehen:

Während die Werft am Heck arbeitet, setzen wir die letzten Dachbalken des hinteren Aufbaus ein. Tischlergeselle André hilt uns dabei.

Durch das runde Loch in der Mitte wird später der Besanmast geführt, die anderen Fächer bilden die Fundamente für Einstiegsluken und Oberlichter.
28. Oktober 2013:
ZELA übersteht den heftigsten Orkan, der seit 20 Jahren über Norddeutschland gefegt ist, unbeschadet!
Danach folgt eine Regenfront der anderen und hält uns wochenlang davon ab, weiterzuarbeiten. Für das Verfugen von Deck und Leibholz benötigen wir trockenes Wetter.
Währendessen wird die Baustelle (wieder einmal) größer als geplant:Auch Stücke des vorhandenen Leibholzes müssen noch ausgewechselt werden…
…und auch ein Stück der obersten Planke ist mit angegriffen…
Immer zwei Schritte vorwärts und einen wieder zurück!
Endlich, Ende November, wird das Wetter besser:
Dezember 2013: Die Abschlusskante am Heck wird mit Alu-Blech verstärkt.

Nicht nur in unserer Kasse, auch im Hafenbecken herscht Ebbe. Sturm Xaver bläst das Wasser aus der Schlei, ZELA liegt auf Grund!
Ende Dezember 2013 (Rückblick):
Wieder ist ZELA ein Jahr älter geworden. Vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, haben wir nicht geschafft. Dafür sind andere Dinge plötzlich fertig geworden, von denen wir lange Zeit nur als ferne Zukunftsvision geträumt haben.
Unserem Ziel, eines Tages mit ZELA segeln zu können, sind wir ein kleines Stück näher gekommen. Jedes neue Stück Holz ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung!
Um unterwegs nicht den Mut zu verlieren, müssen wir uns selbst immer wieder vor Augen halten, was wir schon geschafft haben. Im letzten Jahr war es dies:
Erneuerung aller Spanten und Relingsstützen im Heck, Stabilisierung des Hecks mit einer Eisenplatte, Erneuerung des Ruderkokers, Stabilisierung der Ruderaufhängung, Ausbesserung aller Plankenenden am Heck, neues Leibholz im gesamten Heckbereich, neue Decksplanken unter der Ruderanlage, Neuer Unterwasser-Anstrich und Überholung der meisten Kalfatnähte, Einbau der restlichen Dachbalken des hinteren Aufbaus, neue Abschlusskante am Heck aus Alu.
Natürlich haben wir das alles nicht allein gemacht. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Helfern und vor allem auch bei der Bootswerft Modersitzki für die tolle Zusammenarbeit.
Danke Jutta …
… für Deine vielen Beschreibungen und Bilder rund um die Zela. Seit dem ersten Piekfall-Artikel verfolge ich nun schon den Weg Deines/Eures Projektes.
Inzwischen haben wir viele Deiner Erfahrungen selbst gemacht (google Haikutter Nordwind facebook; seit Juni 2013 „betreiben“ wir eine Haikutter-Großbaustelle). Und so kann ich Aussagen wie „… die Baustelle wird immer größer…“ bestens nachvollziehen.
Ich freue mich über möglichst viele Update´s auf Deiner Seite. Vielleicht magst Du auch beschreiben, was die nächsten Schritte auf Deiner Baustelle sind. Gerne können wir auch einen Erfahrungsaustausch per Mail machen.
Wünsche euch, dass die Motivation erhalten bleibt – und dass nach Ebbe in der Kasse bald wieder ´ne Flut kommt.
Viele Grüße
Martin
Moin, Jutta !
… ich bin beim googlen nach Haikutter auf Dein spannendes Projekt gestossen. Zunächst mal zieh ich den Hut davor für Deine mutige Entscheidung, mit dem „kleinen Familienanhang“. Wenn auch 9T€ ein Schnäppchen gewesen sein mag, in der Schiffsrestaurierung gilt bekanntlich nicht der Spruch „geiz ist geil“, gehts um die Schiffsicherheit auf hoher See; und das kostet ’ne ordentliche Stange Geld. Nicht selten entdeckt man bei älteren Holzrümpfen erst das versteckte Übel, wenn die Verkleidungen abgenommen werden, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann. Aber das weisst Du ja alles 🙂
Wir Segelratten sind schon ein eigenartiges Völkchen voller Romantiker… die Schönheit der Natur, die Eleganz einer bezaubernden Schifflinie lassen uns emotionale Entscheidungen treffen, für die uns der Otto-Normalverbraucher wohl für völlig plem-plem halten würde. Dennoch: so ist’s auch gut.
Ich bin schon gespannt auf das „neue Rigg“. Ich schätze, Du hast Dich schon für ein Ketch-Takelung entschieden, wenn Du von „Besan“ schreibst… auf Haikuttern macht sich auch gut ein Schonerrigg, das mir persönlich sehr gut gefällt (s. Bps.: http://www.schiffsspotter.de/Gaffelschoner/Haikutter_Phoenix.htm ) .
Ich wünsche Dir für das noch laufende Projekt viel Kraft, Durchhaltevermögen und vor allem viele Spender und Sponsoren, die das Projekt noch in den nächsten 1-2 Jahren unterstützen werden. Es braucht ja alles seine Zeit unter den gegebenen klimatischen Bedingungen im nördlichen Europa. – Und ich wünsche Dir schon mal einen guten Rutsch ins Neue Jahr ! Die Tage werden ja schon wieder länger und die neue Segelsaison rückt bald in greifbare Nähe. 🙂
Liebe weihnachtliche Grüsse von der Elbe/LJ.
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(PS: Schon konkrete Pläne, ob Du mit der ZELA im August 2014 bei der HanseSail/Hai-Kutter-Regatta teilnehmen wirst ? http://www.hansesail.com/Haikutter-Regatta.534.0.html )
Der Frühling ist da!
liebe Grüße